Konfirmandenunterricht

Konfirmandenzeit – was ist das? Salopp gesagt: Im Jahre 1539 erfand ein Herr namens Martin Bucer die Konfirmation und damit auch den Konfirmandenunterricht (KU). Seit etwa 200 Jahren ist der KU flächendeckend in den evangelischen Kirchengemeinden verankert.

Im Laufe der Zeit hat sich sein Gesicht jedoch stark verändert. Jede Zeit und jede Region passte den KU ihren Notwendigkeiten an. Heute gibt es eine große Vielfalt an Unterrichtsformen: die traditionelle wöchentliche Unterrichtsstunde am Dienstagnachmittag, Kurs- und Seminarsysteme. Ein paar Rahmenbedingungen sind allerdings überall verbindlich: Zum Beispiel gibt unsere Landeskirche vor, wie viele Stunden Unterricht gegeben werden müssen, wie alt die Jugendlichen sein sollten, welche Lerninhalte vorkommen und in welchem Zeitfenster konfirmiert werden soll.

Die Konfirmation macht Jugendliche zu mündigen Gemeindegliedern. Sie können das Patenamt übernehmen, haben Sitz und Stimme in der Gemeindeversammlung, können in Gremien mitarbeiten, bekommen in Gemeinden mit Gemeindewahlverfahren mit 16 Jahren das aktive und mit 18 Jahren das passive Wahlrecht beigelegt.

Orientalis 01 (3)

Ausflug ins Freilichtmuseum “Orientalis” bei Nijmegen.

Seit einem Jahrzehnt verteilt sich der Unterricht in unserer Gemeinde erfolgreich auf Nachmittage und Wochenenden. In der Regel treffen sich die Jugendlichen einmal monatlich für einen ganzen Nachmittag. Dabei wird nicht nur Fachwissen angesammelt. Es geht auch um das gemeinsame Leben in der Gemeinde, um die Feier des Gottesdienstes, um das Erleben von Gemeinschaft und um das gemeinsame Gebet. Lerneinheiten wechseln mit Kochen und Essen ab. Es gibt Unterrichtsgänge und Ausflüge. Ein Kennlernwochenende bildet den Anfang, ein Wochenende in Mönchengladbach den Abschluss der Unterrichtszeit.

Ein gemeinsam gestalteter Gottesdienst geht der Zulassung zur Konfirmation voraus. Jugendliche, die noch nicht getauft sind, empfangen die Taufe zu Beginn der Konfirmandenzeit. Und im Laufe der KU-Zeit werden die Jugendlichen auch zum Abendmahl eingeladen.

Gruppenarbeit beim Konfinopoly

Gruppenarbeit beim Konfinopoly

Konfinopoly. Jährlicher Höhepunkt in der Konfimandenarbeit ist das Konfinopoly. Konfirmandengruppen aus dem ganzen Kirchenkreis kommen zusammen und verbringen einen gemeinsamen Tag in Mönchengladbach. Spiel mit Tiefe: Einmal geht es um die Schöpfung, ein anderes Mal um Calvin. Miteinander und gegeneinander werden in Gruppen Aufgaben gelöst, es wird gedacht, gesprochen, gesungen, geklettert, gemalt, gegessen und, und, und – das alles in einer großen Spielidee. Alle, die noch nie dabei gewesen sind – lasst euch überraschen! Es grüßt schon jetzt: das Team vom Konfinopoly.

Es war ein schönes Fest. Was bleibt sind Erinnerungen, Bilder, der Klang von Musik und Glückwünschen, der Geschmack von Kuchen und Buffet und nicht zuletzt viele schöne Geschenke. Noch einmal in der alten Gruppe zusammenkommen, das ist der Sinn des alljährlichen Konfirmations-Nachtreffens. Hier können Fotobücher gezeigt, Erlebnisse ausgetauscht und Pläne geschmiedet werden. Denn einige Jugendliche machen auch weiter in der Konfirmandenarbeit – als Helfer oder Helferin im Konfi-Team. Auf gemeinsamen Fahrten begegnen sich alte und neue „Teamer“. Dabei werden sie pädagogisch geschult und mit neuen Aufgaben im Unterricht betraut.

Dieser Text unserer ehemaligen Pfarrerin Jutta Grashof zeichnet auch heute ein gutes Bild unseres Konfirmandenunterrichts. Hinzugekommen ist eine gemeinsame Freizeit unserer Konfirmanden mit denen der Kirchengemeinde Wevelinghoven auf der Burg Waldeck im Hunsrück.