Die Glocken unserer Kirchengemeinde

Die Glocken der Kirchengemeinde stehen im Dienst der Verkündigung des Evangeliums. Sie rufen zum Gottesdienst, mahnen zum Gebet und begleiten das Beten.“

So steht es im Merkblatt der EKiR über den Gebrauch von Kirchenglocken.

In unserer Kirchengemeinde verfügen die Kirchengebäude in Kirchherten und Oberembt über ein Geläut.

Glocken KirchhertenIn der alten Kirchhertener Hauskirche befinden sich zwei Glocken. Sie hängen in einem kleinen Dachreiter oberhalb des Gottesdienstraumes. Dieser Glockenstuhl wurde dem Kirchengebäude erst im Jahre 1827 nachträglich aufgesetzt.

Um sein Gewicht abzufangen, musste sich der Baumeister eine verwegene Konstruktion einfallen lassen:

Kirchraum (Foto: JoG)Er ließ oberhalb der Decke des Gottesdienstraumes zwei neun Meter lange und einen drittel Meter starke Eichenbalken einziehen. Sie ruhen (von der Kirchentür aus gesehen) links auf der gemauerten Außenwand der Kirche. Die Fachwerkwand, die den Kirchenraum von der Pfarrwohnung trennt, wäre allerdings zu schwach, um diese beiden Balken und das halbe Gewicht des Glockenturms zu tragen. Darum liegen hier die beiden Balken auf zwei senkrecht aufstehenden, sechs Meter hohen Holzpfeilern. Schwere geschmiedete Eisenbänder halten Träger und Pfeiler fest miteinander verbunden. Die beiden schlanken Holzpfeiler sind von der Kirchentür aus an der rechten Seitenwand zu sehen.

In den 1980er Jahren fiel auf, dass sich der Glockenturm beim Läuten bewegte. Eine nähere Untersuchung zeigte, dass einige Balken des Dachstuhls schadhaft waren. 1987 wurde der Dachstuhl samt der tragenden Konstruktion des Glockenturms umfassend saniert und verstärkt.

Geläut KirchhertenÜbrigens: bis heute werden die Glocken von Hand geläutet. Dafür muss der Glöckner bzw. die Glöcknerin durch die Pfarrwohnung auf den Dachboden steigen. Aus zwei Öffnungen im Glockenboden hängen die beiden Glockenseile bis zum Dachboden herab und können von hier aus gezogen werden.

Die Kirchhertener Glocken haben folgende Disposition:
1. Glocke: Schlagton f”;
2. Glocke: Schlagton d”.

Die erste Glocke wurde 1828 gegossen, ist also noch „Original“-Ausstattung des Glockenturms. Sie trägt keine besondere Inschrift.

Die zweite Glocke hängt erst seit 1959 im Glockenstuhl. Sie ersetzt eine ältere, im 2. Weltkrieg eingeschmolzene Glocke. Doch auch bei dieser Vorgängerin handelte es sich nicht um die ursprüngliche Glocke. Sie wurde nämlich erst 1934 aufgehängt – als Ersatz für die im 1. Weltkrieg eingeschmolzene Glocke aus dem Jahr 1828.

Die jetzige Glocke trägt am unteren Rand eine umlaufende Aufschrift: 1684 – 1959 + 275 Jahre Evangelische Kirche zu Kirchherten + CHRISTUS ALLEIN!

Wenn Sie gerne den Klang des Kirchhertener Geläuts hören möchten, klicken Sie einfach hier:

Update:
Seit Ende Dezember 2018 hat die Technik beim Glockenläuten in Kirchherten Einzug gehalten! Der Gang in den Turm zum Ziehen der dicken Seile entfällt nun! Das Läuten der Glocken kann von der Sakristei aus gesteuert und ebenfalls mit der Fernbedienung geregelt werden!
Im Gottesdienst wird während des Vaterunsers die kleine Glocke läuten!
Erleichterung ist auch beim Gang zum Friedhof zu spüren, denn die Fernbedienung hat die entsprechende Reichweite und so kann das Läuten per Schaltung geregelt werden!

Kirche OberembtAuch in der Oberembter Kirche gibt es zwei Bronze-Glocken. Beide wurden 1970 in einer Karlsruher Gießerei gefertigt und in dem damals neu errichteten, frei stehenden Turm aufgehängt. Glocken und Glockenturm wurden zu einem großen Teil aus Spenden finanziert.

Das Oberembter Geläut hat folgende Disposition:
1. Glocke: Schlagton e” (150 kg) mit den Symbolen Kreuz, Ähre und Traube;
2. Glocke: Schlagton g” (105 kg) mit der Inschrift: “DEIN WORT IST DIE WAHRHEIT”.

In Oberembt gibt es – anders als in Kirchherten – eine elektrische Läuteanlage mit elektronischer Programmierung.

Wenn Sie gerne den Klang des Oberembter Geläuts hören möchten, klicken Sie einfach hier:

Noch mehr Infos zu unserer Kirche in Oberembt und der Geschichte des Glockenturms finden Sie hier in der Festschrift zum 50. Jubiläum.

Silke Grimm